Kultiwirte

 

Spitzerwirt – einfach „Spitze“

Der Name verpflichtet und der „Spitzerwirt“ in Kogl (bei St. Georgen im Attergau) ist auch wirklich „Spitze“ – ein Vorzeige-Wirt bei den Kultiwirten. Schöne gepflegte traditionell eingerichtete Räume und Schnörkel und Kitsch, hervorragende, bodenständige Speisen und immer der Saison entsprechend. Die Information der Produkte über Herkunft in der Speisekarte nimmt fast zwei Seiten ein und ist sehr informativ.
Auch die Nachmittagskarte (Jausenkarte) kann ist voll mit regionalen Schmankerln: vom Kübelspeckbrot über hausgemachte Sulz, Hirschwurst und Pinzgauer Bierkas!
Das Personal kompetent, hilfsbereit und freundlich, der Wirt ein Original und Dirigent in der Gaststube – JA! So soll es sein, das freut sich der Gast!
Eine kleine „Gourmet-Auswahl“ von meinem (unserem) Besuch: Das Spitzer-Pfandl – gegrilltes Fleisch vom Rind, Truthahn und Schwein, zart und nicht hart! – das Gemüse dazu knackig! Die Leber genau am Punkt gegart und die hausgemachte Leberwurst, herrlich gewürzt. Hervorragend auch die heurigen Rösterdäpfln. Von den Nachspeisen waren wir von den Zwetschkenpofesen ganz begeistert und die Heidelbeer-Buchteln waren köstlich flaumig.
Dieser Kultiwirt macht Freude! Danke!
WIRT am BACH (Oberweis)
Wo immer der Bach sein mag (oder gewesen sein mag), die Lage passt: schöner Blick auf den Grünberg und Traunstein, nicht weit nach Gmunden und zu den Traunauen, dort ist vor allem für Fischer ein Paradies.
Auch sonst passt alles: sehr Kinder freundlich mit großem, schönen Spielplatz. Ein Sonderangebot gibt es für Fischer und allen die es noch werden wollen: Kurse und Übernachtungsangebot für Fliegenfischer!
Das Essen gut und ohne Schnörkel, auch sehr saisonal betont –die Erdäpfln schon heurig aus Eferding, ebenso der Spargel. Der Spargel kommt in mehreren Varianten: klassisch mit Sauce Hollandaise und Schinken,dann zu den Tournedos als knackige Beilage oder als Spargel-Erdbeer-Salat für Vegetarier und Salatgenießer.
Die Forelle aus dem nahen Traunsee, das Rindfleisch aus dem Bezirk. Der Tafelspitz mit einer feinen Fettschicht, wie es sich gehört und nicht zerkocht, der Semmelkren sehr gut abgeschmeckt und mit Rahm verfeinert, ganz ausgezeichnet. Vom „aktuellen“ Maibock wird ein Schnitzel nach Wiener Art angeboten und als kleine internationale Referenz gibt es Scampi an Salat oder auf einem stimmig abgeschmeckten Früchte Curry.
Die Weinkarte bringt eine riesige Auswahl österreischischer Top-Winzer von Alzinger über Jamek bis Rudi Pichler und auch einige gute Flaschen aus Italien, Frankreich und Portugal gibt es zu mehr als anständigen Preisen.
Eindeutig eine Empfehlung und ein Ausflugstipp mit einem großen Vorteil: Küche an Samstagen ab 11.00 Uhr durchgehend (am Sonntag bis 15 Uhr)!

 

Landgasthaus Dieplinger„:
Schlemmen am Donauufer
Direkt an der Donau in der Brandstatt, zwischen Aschach und Eferding; liegt der Gasthof Dieplinger. Rundherum gibt es herrliche Spazierwege und Radrouten. Biker, Walker und sonstige Fitness-Fans finden hier ein Paradies.
Und anschließend … ja da kann man sich schon wieder einmal etwas ganz Gutes gönnen!
Das „Frauen-Wirtshaus“ wird von Paula Langmayr mit Tochter Andrea geführt. Frauen-Wirtshaus deswegen, weil schon seit 5 Generationen nur Damen das Sagen haben und dies scheint auch für die nächste Generation so zu sein.
Der Patron Karl ist für das „Brandige“ zuständig, er hat mit seinen Schnäpsen zahlreiche Auszeichnungen bekommen und kreiert auch ausgefallene Sorten wie Dorn-Birn und Schlehen.
Das Essen war wieder einmal ganz hervorragend. Die fein marinierte geräucherte Forelle – ausgezeichnet. Die Fleischknödeln mit einem flaumigen Erdäpflteig (halb roh und halb gekochte Erdäpfel), der auf der Zunge zergeht; ein Beuscherl, gut gewürzt und eine Gaumenfreude. Neben dieser „g’standenen“ Wirtshauskost, gibt es natürlich auch Fische, wie Zander, Forelle und Saibling.
Wer nach einer Fitness-Tour nicht zu warmen Speisen greifen will, für die gibt’s ein großartiges Jausenangebot.
Aber so einen süßen Abschluss sollte man sich auch noch geben: die hausgemachte Kardinalschnitte, zart, flockig, super – oder den karamellisierten Apfelstrudel, auch ein Gedicht. Ihr Herr Franz konnte nicht anders, er kostete beides und dafür hat er sich vorgenommen, nächste Woche wieder eine Walking-Tour zu gehen!Und nach dem Walken kann ich ja wieder zu einem Kulti-Wirt, man gönnt sich ja sonst nichts.
Herr Franz

Dickinger in Bad Wimsbach Genuss im „Moor Ihr Herr Franz hat nun seine „kulinarische Reise“ zu den Kultiwirten beim Dickinger in Bad Wimsbach gestartet. Gleich vorweg – die Bewertungskriterien sind hier alle erfüllt: gut sichtbar angebracht die „Kultiwirte-Tafel“, die Räumlichkeiten gemütlich, so ein bisschen Gastro-Einrichtungshausstil aus den 80iger Jahren, gut geteilt in Nichtraucher und Raucher, nette, kompetente Mitarbeiter und Innen, sehr gut ausgewählte saisonale Gerichte von regionalen Produzenten, praktisch alles, was einen Kultiwirt auszeichnet. Der Herr Franz begann mit kleinen Grammelknödeln auf Blattsalat, die Knöderl gut gewürzt, der Teig geschmeidig. Dann folgten Fisch und Rind: der Bachsaibling auf glasigem Kern gebraten, die Erdäpfl ganz frisch. Die Beiried-Schnitte auch sehr schön angebraten und innen zart rosa, der Blattsalat eine ausgezeichnete Mischung von rotem und grünem Kopfsalat, Eichblatt und Kraussalat, gut abgemischt. Die Dessertauswahl könnte noch etwas umfangreicher sein, zu den herkömmlichen Eissorten gab es noch zwei Torten. Dazu noch eine exzellente Weinauswahl österreichischer Edelwinzer. Jetzt wo alles wächst und sprießt, bietet sich der Dickinger am Rande des Neydhartinger Moors für einen Ausflug an. Zuerst einen Spaziergang durch die blühende Moorlandschaft und dann zum Kultiwirt!

Herr Franz in der „Laube“ (Schwanenstadt) In der „Laube“ in Schwanenstadt wird noch klassisch gekocht. Die Speisen sind herzhaft und verbreiten noch den Flair der späten Siebziger-Jahre. Wo gibt es noch einen Salat American, gefüllte Paprika, ein Schwammerlgulasch oder eine Zwiebelsuppe mit Käsetoast. Der „Mohr im Hemd“ kommt allerdings schon politisch korrekt als „Warmer Schoko-Nusskuchen“ aus der Mikrowelle. Das Essen ist schmackhaft und die Raritäten wie gefüllte Paprika und das Eierschwammerlgulasch hervorragend gewürzt und zubereitet. Das Personal ist freundlich und zuvorkommend, die Preise mehr als moderat. Zur Information der Gäste allerdings muss man sich noch ins Zeug legen. Die Weine auf der Karte sind gut, aber die Namen der Winzer sucht man vergeblich. Leider findet man auch die Produktauszeichnung bei den heimischen Speisen und Säften nicht und so bleibt es unklar, ob das Schwein oder der Fruchtsaft aus dem Supermarkt oder vom nahen Bauern kommen. Eine Unart ist auch, dass im Nichtraucherraum, hinter dem sehr gemütlichen Kachelofen geraucht wird. Also, das Essen passt, und das „Rundherum“ sollte leicht zu verbessern sein!

 

Herr Franz beim Traunsee Ausflugszeit – Seenzeit – Badezeit – Schifferlzeit Jetzt kommen sie wieder die schönen Zeiten, wo es nicht nur die Städter an die Ufer der herrlichen Salzkammergutseen zieht. Beim Traunsee können sie noch dazu bei ausgezeichneten Kultiwirten einkehren. Direkt am See der Gasthof, Landhotel „Grünberg am See“ und gleich dahinter Richtung „unterm Stoa“ Landhotel „Hoisn-Wirt“. Etwas abseits (Richtung St. Konrad), aber kulinarisch mindestens auf gleicher Höhe der „Englhof“. Alle drei Familienbetriebe zeichnet die hohe Kundenfreundlichkeit, wie sie fast nur noch bei Familienbetrieben anzutreffen ist, aus. Gasthof. Landhotel Grünberg am See: Franz und Ingrid Pernkopf schupfen die Gastronomie schon seit vielen Jahren. Die Ingrid ist auch medial mit ihren Rezepten und Kochshows sehr präsent. Zahlreiche Kochbücher hat sie bereits verfasst u.a. die Küchenklassiker „Strudelküche“, „Das große Mehlspeisenbuch“ und „Knödelküche“. Die Klassiker auf der Speisekarte kommen aus dem See oder von umliegenden bekannten Produzenten (Lamm, Rind, Schwein). Die Nachspeisen haben natürlich die persönliche Note der „Mehlspeis- und Knödelköchin“, so gibt es Knöderl in zahlreichen Variationen, süß und sauer. Landhotel „Hoisn-Wirt“. Hier führen Hans und Rosi Schallmeiner in der Tradition ihrer Vorfahren, die vor mehr als 100 Jahren hier schon Gäste empfingen. Die gute, gehobenen, g’standene Küche nimmt auch hier einen Großteil der Speisekarte ein, die Blunz‘ und die Krautwickler gehören zu den Standards und das Edel-Rind und die Fische aus dem See vor der Haustür gehören selbstverständlich auch dazu. Die Dessertkarte lässt jeden Diät-Vorsatz vergessen und die ganz sportlichen können von hier aus auch den Traunstein besteigen. „Englhof“. Nicht direkt am See, aber in schöner Lage für Wanderungen zum Laudachsee oder auf den Grünberg und auf jeden Fall auch hervorragend zum Essen. Christine (sie ist die Küchenchefin) und Wolfgang (er schupft den Service) Bergthaler führen diesen ausgezeichneten Gasthof. Die Produkte werden bei den Produzenten selbst ausgesucht, so kommt das Rind aus dem Almtal und die Fische … natürlich aus dem nahen Traunsee. Auf jeden Fall sollten sie die Milzschnittensuppe probieren! Alle drei Kultiwirte zeichnen sich durch die Vielfalt der Süßspeisen ganz besonders aus, hier beim Englhof können die „Dessertvariationen“ begeistern. Bei allen drei Kultiwirten gibt es nicht nur hervorragendes Essen und Trinken, auch in den wunderschönen Zimmern kann man schon mal ein verlängertes Wochenende (oder auch mehr) verbringen – schwimmen, wandern, biken oder bergsteigen und dann kann man schon wieder einige Kalorien vertragen!

 

Beim Parzer-Wirt in Bad Schallerbach Ein wenig außerhalb von Bad Schallerbach, dort wo ein schöner Spazierweg auf den Magdalenaberg zur kleinen gotischen Kirche führt, liegt der traditionelle Parzerwirt. Wenn man ein „Spätfrühstücker“ ist und so nach 15 Uhr wieder einen Hunger hat, dann ist es an Wochenenden schon ein kleines Problem, dass man ein Gasthaus mit durchgängiger Küche findet. Der Parzerwirt hat durchgehend offen! Da hat er bereits ein großes Plus beim Genussjäger eingesammelt. Dazu kommen noch die freundliche Bedienung und die überaus kinderfreundliche Art des Hauses, sogar eine eigene Kinderkarte wurde aufgelegt. (Und da gibt es den einzigen kleinen Punkt einer Verbesserung: warum müssen da Chickennuggets und Fischstäbchen aufscheinen – ja ich weiß, das wollen die Kids, weil sie vom MacDon schon so verbildet sind – da gäbe es doch auch sonst noch interessante Kinderspeisen). Die Speisen sind hervorragend auf die Saison eingestellt, so gibt es jetzt Schwammerl – vom Steinpilz über viele Varianten von Eierschwammerl – geröstet, als Sauce, mit Knödel und als Gulasch. Die Hochzeitssuppe mit Fleischstrudel, Frittaten und Leberknödel ist kräftig und würzig. Der mit Schafkäse und Spinat gefüllte und überbackene Strudel (Palatschinkenteig) schmeckt ausgezeichnet. Auch die Weinkarte kann sich sehen lassen. Ein schöner runder Genussnachmittag für alle Genießer – und wer meint, doch ein wenig zu viel und zu gut gegessen zu haben, der kann dann noch die Rundwanderung zur Magdalenberg Kirche machen.

 

Grüner Baum in St.Georgen Seit rund 100 Jahren führt die Familie Kiener schon den Gasthof „Grüner Baum“ in St. Georgen im Attergau und der Gasthof hat sich zu einem schönen, gemütlichen kleinen Wohlfühl-Hotel entwickelt, die Regionalität und Herzlichkeit sind geblieben. Ihr Herr Franz kam an einem Sonntag und konnte die hervorragende Küche genießen: Die Schwammerlzeit liest man aus der Speisekarte: Eierschwammerl mit Speckknöderl oder feine Schweinsmedaillons mit Herrenpilzen. Die Schweinelendchen gibt’s auch noch in einer wirklich köstlichen Heidelbeer- (Kulturheidelbeere), Zwiebelsauce mit Erdäpfl-Topfenlaibchen. Da erfreut der Mut zur kreativen Gestaltung! Nicht zu vergessen der „Mäk Kiener“, der mit den Mac Do Gott sei Dank so gar nichts zu tun hat, sondern mit Truthahnsteak und Mozzarella im Sesamweckerl schön garniert auf den Tisch kommt. Auch die Tiroler Schlutzkrapfen sollte man sich schmecken lassen! Das sehr kinderfreundliche Haus, gleich zu Beginn werden Farbstifte und Malvorlage an den Tisch gebracht, hat natürlich einen „Spongebob“, nein – keinen Meeresschwamm, sondern selbst gemachte Chickenwings und Kinderwiener und Winnie Pooh. Nachdem wir alle so herrlich und auch preiswert gegessen hatten, musste aber doch noch ein Dessert probiert werden – und das hat sich ausgezahlt: Herrliche, feine, flaumige Waffel mit Zimteis und Früchten! Nach so gutem Essen, sollte man sich noch ein kleines Schnäpschen (von Reisetbauer!) genehmigen. Wer allerdings meint, er müsste unbedingt als Ausgleich zu den kulinarischen Herrlichkeiten sportliche Bewegungen machen, der kann die 5 Kilometer des „Kelten-Baum-Weges“ walken, der gleich neben dem „Grünen Baum“ beginnt.

Herr Franz beim Kellerwirt in „Schwauna“! Am Stadtrand von Schwanenstadt, neben den Obstplantagen zum Selberpflücken (u.a. Himbeeren,) seines Onkels, liegt der „Kellerwirt“ von Peter Parzmair. Mit seinem Koch Peter Preinfalk schafft der Kellerwirt ganz hervorragende Küche! Alle Gericht kommen so auf den Tisch, dass man sich zuerst einmal schon über die liebevolle „Gestaltung“ freut. Und nach den Augen kann sich auch der Gaumen freuen, und wie! Dabei wird immer versucht Neues, Kreatives zu komponieren. Die würzigen Steckerlfisch-Knöderl auf Riesling-Kraut, oder die feinen Nudeln mit Ziegelkäsesoße sind ein Gedicht, schon bei den Vorspeisen. Bei den Hauptgerichten glänzt schon seit Jahren die geschmorrte Lammstelze, weich zart, wie man es nur erreicht, wenn man sich und der Stelze Zeit im Ofen läßt. Die Flugentenbrust, zart rosa auf Orangenzwiebeln, oder die gemischten Lungenbratenspitzen mit Pilzen, sowie das Ragout von der Kehrkeule mit Kräuterfrittaten – ein Gedicht! Die Nachspeisen stehen diesen Gaumenfreunden nicht nach: Die flambierte Rhabarbersuppe mit Hollerblüten-Halbgefrorenem schmeckt super. Und natürlich auch der schon traditionelle Süßspeisenhit, den Mutter Berta noch immer auf die Teller zaubert: „Hausg’maochte Cremeschnitte“, einfach gut! Und wenn man den Kultiwirt Peter Parzmair ein wenig bittet, dann führt er in den wunderschönen Weinkeller mit mächtigen Gewölben, dort lagert seine hervorragende Auswahl österreichischer Topwinzer, aber auch Newcomer. Der Besuch ein Erlebnis!

 

Cafe-Restaurant Scharflinger-Hof, Mondsee Wenn man vor hat, bei einem Kulti-Wirt ein Mittagsmenü einzunehmen, dann ist es nicht schlecht, vorher seinen Körper ein wenig zu bewegen. So hat ihr Herr Franz beschlossen, mit einer Wanderung, beginnend am Krottensee zwischen St. Gilgen und Scharfling, zu starten. Durch herrliche Alm- und Feuchtwiesen mit Knabenkraut und Buntdisteln, durch kühlen Wald mit Waldmeister ging es über die Obenauer- und Mühlauer Alm (rund 250 Höhenmeter) dann wieder auf Scharfling zum Mondsee hinunter. Im Vorbeigehen kommt man noch bei der leider schon ziemlich verfallenen Trasse mit zugemauerten Tunneln, der alten Salzkammergutbahn vorbei, die einst die Sommerfrischler von Bad Ischl nach Salzburg brachte. Am See entlang dann noch einige Minuten und nach fast 2 Stunden kann man beim Cafe-Restaurant Scharflingerhof einkehren. Seit 1991 betreiben Ingrid und Wolfgang Gaukel das Wirtshaus mit schönem Gastgarten und Seezugang. Die Produkte sind vorwiegend aus der Region, fast immer wird fangfrischer Saibling aus dem Mondsee angeboten. Was den Haubenrestaurants „fish and turf“ ist, versucht der Patron, der selbst in der Küche steht, mit dem Saibling, der mit köstlichen, gut durchzogenen Bauchspeckwürfeln und Zwiebel gefüllt ist. Der deftige Speck und der feine Fisch harmonieren erstaunlich gut! Ausgezeichnet auch der zarte und saftige Tafelspitz (vom Premium-Rind) mit einem Semmelkren, der durch die Beimengung von Kornspitz zur üblichen Semmel, eine besondere Note erhält. Nach dem Muster des Kaiserschmarrns vertilgte ihr Herr Franz noch einen „Mohnschmarrn“ mit Zwetschkenröster. Üppig mit Mohn vermischt und der Röster fein mit Rum abgeschmeckt! Nach so einem feinen, ausgiebigen Essen, war es gut, dass ihr Herr Franz noch bis zum Krottensee zurück wandern durfte. Bei so guter Küche sollte man öfter eine Wanderung einschieben – eine wunderschöne Kombination! Jetzt wo ja die heißen Tage schön langsam angesagt sind, kann man auch in den nahen Mondsee springen. Da freut sich der ganze Körper!

 

Herr Franz im  „Tuba“ in der Manglburg Die Manglburg in Grieskirchen ist zwar keine richtige Burg, aber ein großes Veranstaltungszentrum, dem man die Jahre schon sehr ansieht. In dieser „Burg“ hat sich ein Kultiwirt etabliert, der sich sehen lassen kann. Das Restaurant „Tuba“ vom umtriebigen Gastronomen Thomas Altendorfer, der auch noch in Linz und Lambach hervorragende Lokale betreibt. Gleich beim Eingang hängt ein Bassflügelhorn, wohl als Symbol für die Tuba gemeint. Die Speisekarte bietet Schmankerl aus der Region, die auch fein ausgezeichnet sind. Die Weine kommen durchwegs von österreichischen Top-Winzern von Heinrich über Polz zu Tschida und Umathum und zeichnen sich durch moderate Preise aus. Die Grieskirchner Brauerei liefert ein spezielles Tuba-Bier, halb-dunkel und leicht süßlich, das vor allem bei Damen gut ankommt.Auf der Speisekarte findet man immer aktuelle Ideen – nach den Schwammerltagen sind nun die Schnitzelwochen angesagt und anschließend, wenn die Waidmänner mit ihrer Beute aus den Wäldern kommen, die Wildwochen. Die Schnitzelpalette kann sich sehen lassen: Hühner-, Zwiebel-, Pariser-, Wiener-, Mailänder-, Puten-, Sur- und Jägerschnitzel stehen auf der Karte. Alle ganz frisch zubereitet, man hört das Klopfen aus der nahen Küche, und knusprig rausgebraten.Ein runder schöner Genussabend für ihren Herrn Franz und wer will, kommt nach den Schnitzeltagen wieder zu den Wildwochen, diese werden sicher auch wieder ein kulinarischer Genuss!

Schrank’s Wirtshaus in Eschenau – ganz super! Da muss man erst einmal hinfinden – Eschenau, das ist ja so bekannt wie Gransebieth (das liegt in Vorpommern). Ob es allerdings in Gransebieth so ein hervorragendes Gasthaus gibt wie „Schrank’s Wirtshaus“ kann ich mir nicht vorstellen. Die Fahrt zahlt sich allemal aus – nach Eschenau! Die Küche ist kreativ und regional. Küchenchef Fritz Schrank fährt zu den umliegenden Bauern und Produzenten und macht daraus eine Küche, die den Gaumen jubeln lässt: Filetsteak und Kalbsschnitzel, das Eschenauer Reh mit Körnerpanier und einem hervorragendem Kürbisgemüse. Seine Spezialität sind die Pfandl – das Eschenauer Reindl mit Schweinsbratl, Selchschopf, Grammelknödel oder die Backteller mit Wiener, Cordon Bleu, Schinken, Hühnerbrüstchen. Sehr gute Weinauswahl und auch Most aus der Region. Eschenau ist ja von Genussregionen umgeben, von Eferding mit seinem Landl-Gemüse, die Most-Region Hausruck und gleich daneben in St.Ägidi die Sauwalderdäpfl. Aus so einem Umfeld schöpft Fritz Schrank seine Kreativität, einfach hervorragend. Und wer die Region nicht kennt, der findet auch herrliche Wanderweg rund um Peuerbach und Eschenau und St.Johann am Walde. Also auf geht’s nach Eschenau – es zahlt sich aus!

 

Beim Aichingerwirt Nähe Mondsee

 
www.aichingerwirt.at
Nach einigen Kilometer von Mondsee in Richtung Thalgau gibt’s den Aichinger-Wirt. Bei der Zufahrt fällt der Zubau sofort auf und man hofft, dass der Architekt lebenslanges Hausverbot bekommen hat. Doch hinter dieser unmöglichen Fassade verbergen sich gemütliche, schöne Zimmer, die zum Verweilen einladen. Und die Küche kann sich sowieso sehen und schmecken lassen. Das vor der Haustür weidende Hochlandrind wird selbst verarbeitet und kommt in einer bemerkenswerten Vielfalt auf den Tisch wie zum Beispiel Carpaccio, Rindfleischsalat, Zwiebelrostbraten, Rinderbraten klassisch und Gulasch, Rindersteak. Auf die Saison wird sehr gut eingegangen, so stehen nun Kürbis, Schwammerl und Wild ganz oben – die Kürbisterrine mit Eierschwammerl kommt ganz zart cremig. Aber auch das exotische ist dem Küchenchef vertraut, eine köstliche Mango-Kokossuppe steht auf der Karte. Der Hirsch, der früher einmal die Wälder um Hintersee abäste, wird als Braten oder Ragout angeboten. Sehr geschmackvoll und kräftig gewürzt das Ragout, zart rosa und butterweich der Braten, das dazu gereichte Kürbisgemüse kraftvoll und würzig! Natürlich gibt’s auch Fisch, der Zander fein und saftig, nicht überbraten mit einem leicht scharfen Risotto und einem Rotkraut mit leichtem Zimthauch – hervorragend! Dazu eine ausgezeichnete Wein- und Säfteauswahl. Rund um den Mondsee kann man zu jeder Jahreszeit viel unternehmen, vom Sport bis zum Relaxen und dann sollte man auch unbedingt zum Aichinger Wirt!

 

Im Gasthof Mayrhuber in Waizenkirchen

 
Am Marktplatz in Waizenkirchen steht ein altehrwürdiges großes Bürgerhaus, der Gasthof Mayrhofer, mit einer Wirtshaustradition die bis 1587 (!) zurück reicht. Die Gaststuben mit schönen Gewölben und einen wundschönen Innenhof für die milden Sommerabende.
Das Essen ist bodenständig und aufgeschlossen: von Grammelknödeln, über Carpaccio di Manzo und Bruschetta, vom „gebackenen Beuschel“ (ein Beuscherl in einem überbackenen Knödel) übers „Katzengschroa“  (Schweineg’schnetzeltes mit Innereien) bis zum Lammcurry mit Cous Cous. Die Weinkarte ist klein, aber fein und was man leider vermisst ist eine Mostauswahl, hier mitten im Hausruck, wo die Most- Obstbäume noch Alleen bilden.
Wer beim Genuss des Essens nicht von Rauchschwaden der Nebentische gestört werden will – also wer nach dem Nichtraucherraum fragt – der wird in ein nicht sehr einladendes, abstellraumähnliches Nebenzimmer geführt. Bei den Nichtrauchern, könnte der Wirt noch stark punkten!
Und da gibt es aber auch noch was ganz Positives: den „Schnitzel-Donnerstag“, an dem das panierte Schweinefleisch, ganz dünn (a la Figlmüller) um sagenhafte 3,90 Euro angeboten wird. Auch die Wochentags-Menüs um € 6,50 können sich sehen lassen.
Ein Wander-Ausflug in den Hausruck lohnt immer und wer sich vielleicht auch noch für Kultur interessiert, in Waizenkirchen gibt es ein Bauernmuseum und für Musikliebhaber das Wilhelm Kienzl („Der Evengelimann“) Museum.

Brandlhof in Wolfsegg am Hausruck
Hoch oben am „ende“ des Hausrucks, in Wolfsegg, von dort sieht man weit ins schöne Voralpenland, da gibt’s den Brandlhof. Ein eher stiller, schlichter und unspektakulärer Kultiwirt. Die Tische sind dezent und geschmackvoll dekoriert, ganz ohne Schnickschnack und Kunstblumen, was ja leider heute schon eine erwähnenswerte Seltenheit ist. Die Speisekarte ist einfach um nicht zu sagen einfallslos, ohne kulinarische Überraschungen, traditionelle Küche mit Schnitzel, Cordon Bleu, Fische gebraten und blau. Allerdings von sehr guter Qualität und g’standenem Handwerk. Obwohl mitten im Hausruck, gibt’s leider auch hier keinen Most, dafür eine gediegene Weinkarte. Wer also gut und „so wie immer bei Mutter“ essen will, ist hier gut aufgehoben.

Beim Lehnerwirt in Alkoven ist immer „Saison“ angesagt
Der Lehnerwirt in Alkoven gilt ja schon lange nicht mehr als Geheimtipp. Zwischen Eferding und Linz genießt der Lehnerwirt fast schon Kultstatus und das wirklich zu Recht. Das Saisonelle ist dort Programm. Zur Zeit gibt’s Reh von der ausgezeichneten Pastete, übern butterweichen Braten zum köstlichen Beuschl, das liebevoll mit einer Kresseblüte verziert ist und zart und sehr würzig den Gaumen erfreut. Der Herbstzeit entsprechend wird auch der Kürbis verarbeitet, sei es in der Suppe als Streifen gebraten. Die Lieferanten der herrlichen Produkte sind pflichtgemäß angeführt und endlich finde ich auch einen sehr guten Most auf der Karte. Von den Eferdinger Landlerdäpfl gibt es die bunten Erdknollen von violett (Vitolette) über blau (blauer Schwede) zu rot (Rote Emma) und den Klassikern. Auch die Nachspeisen klingen und schmecken regional und vielversprechend: der hausgemachte Milirahmstrudel, der Reisauflauf und die sensationellen „Polsterzipf“ mit Zwetschkenröster und Kriacherleis. Der Lehnerwirt: Für alle Genießer der hohen regionalen Küche eine Pflicht!

Im Schlossbräu zu Mondsee
Mondsee gehört ja zu den Fremdenverkehrszentren im Salzkammergut, und dort kann man sich auch sehr gut vermarkten. In der Kirche gibt es die kleinen grünen  „Flascherl“ vom Magenbitter Jägermeister mit Weihwasser gefüllt gegen eine kleine Spende. Ob das Weihwasser auch so bekömmlich ist wie der Jägermeister, habe ich nicht ausprobiert.
Gleich neben der Basilika befindet sich das Schloss mit seinem Schloßbräu. Wunderschöne Gewölbe beherbergen den Kultiwirt, das Essen ist ausgezeichnet, die Weinkarte lässt kaum Wünsche offen. Auch einige feine, kleine Besonderheit gibt es zu entdecken, den gebackenen Tafelspitz auf Erdäpfsalat, die gefüllte Hühnerbrust oder das köstliche Wurzelfleisch, der Lammbraten ist zart rosa und geht ganz weich über den Gaumen und die gebackenen Apflradl sind ein krönender Abschluss.
Warum allerdings auf „Anweisung des Chef’s“ das Speiselokal mit so schrecklicher Musik beschallt werden muss, bleibt ein wenig rätselhaft, es soll ja Gäste geben, die möchten bei angenehmer Unterhaltung das Essen genießen.
Aber die gute Küche bleibt auf jeden Fall im Gedächtnis und ein Besuch lohnt sich auch in Verbindung mit einer Besichtigung der wunderschönen Basilika.